Was kann man jetzt Anfang Dezember noch im Garten machen? Der trockene November macht es möglich, noch gut mit der Schubkarre durch den Garten zu kommen und Kompost auszubringen. Für die Ausbringung des Kompostes habe ich mir folgende Technologie angeeignet. (Ich weiß nicht mehr, ob das meine Idee war, abgeleitet von einer Silagefräse, oder ob ich das irgendwo gelesen habe.)
Mit der Gartenfräse "Mantis" fahre ich den Komposthaufen von unten nach oben ab. Wie sie sehen,
benutze ich keine Kompostbehälter oder Ähnliches. Diese sind mir meist zu
klein. Bei mir werden die Abfälle eines Jahres bis zu 2 m hoch aufgesetzt.
Die Länge richtet sich nach der Menge der Abfälle und die Breite wähle ich
nicht zu klein. Nach 1 Jahr wird umgesetzt und im 2. Jahr wird der Kompost
ausgebracht. Sehr oft liest man, dass der Kompost gesiebt werden soll. Das
ist mir zu viel Arbeit. Stattdessen wird er mit der "Mantis"
regelrecht abgefräst und somit sehr schön locker, feinkrümelig und gut
durchmischt zum Ausbringen in die Schubkarre geladen. Auf den Gemüsebeeten werden mit dem Kompost evtl. Unkräuter, meist Gräser abgedeckt und bis zum Frühjahr erstickt. Auf etwa 300 m² Gemüsebeeten habe ich in den letzten Tagen 50 Schubkarren Kompost verteilt.
Im Frühjahr wird dann
der Kompost mit der "Mantis" mit dem anstehenden Boden vermischt. Evtl.
noch vorhandene grobe Partikel des Kompostes dienen der Durchlüftung des Bodens, die viele
Pflanzen, wie z. B. Tomaten und Gurken sehr mögen. Die Regenwürmer freut es
auch, wenn sie noch was zum Knabbern bekommen.
Ach ja, der Staudengarten bekommt nichts davon ab. Meine Stauden wachsen auf Grund des hohen Wasserangebotes ohnehin schon in den Himmel. Wenn das Gemüse den Boden ausgezehrt hat, nutze ich die Erde der Gemüsebeete um Lücken im Staudengarten zu füllen.
Bei diesem Anblick schrillen die Alarmglocken. Die schneeweißen Wurzeln der Winde kann man gut erkennen und muß sie unbedingt raus sammeln. Manchmal hat das auch schon eine Wühlmaus gemacht. Dann findet man Löwenzahn und andere Wurzeln in einer Vorratskammer im Kompost. Auch Tulpen ;-)
Als ich die ersten Windenblüten am Riesen-Chinaschilf ranken sah, empfand ich diese
Kombination ganz reizend für meinen Wildstaudengarten. Das war vor 20 Jahren.
Seitdem reiße ich jeden Sommer Winden von meinen Stauden sonst würden sie erst
heruntergedrückt und dann ganz überwuchert. Die Winde wandert mit dicken aber
sehr leicht brüchigen weißen Wurzeln durch große Gartenbereiche und ist sehr
schwer zu bekämpfen, eigentlich das schlimmste Unkraut, noch vor Giersch,
Quecke, Brennnessel und Löwenzahn. Übrigens habe
ich erst kürzlich ein Zitat von Karl Förster wieder gefunden:
"Welch
neuartigen Anblick, selbst an völlig trockenen Plätzen, schenkt uns der steile,
monumentale Gräserbusch des Riesen-Miscanthus, der, angerankt mit blauen und
weißen Winden, vor Gewitterwolken aufragt."
Offensichtlich
habe ich das schon mal vor mehr als 20 Jahren gelesen und deshalb die weißen
Winden anfangs toleriert.