Mein Vater (91) vor seinem Blumen-Hochbeet |
Als ich meinen Vater mal wieder in seinem Garten besuchte, er war gerade 91 Jahre alt geworden, zeigte er mir seine neueste „Erfindung“, ein „Pflanzrohr“. Damit konnte er Stiefmütterchen pflanzen ohne sich zu bücken. Die „Erfindung“ bestand aus einem Regenfallrohr von etwa 1,30 Meter Länge und einer Kinderschaufel, die er an einem Besenstiel befestigte. Mit der Schaufel wurde ein Loch gegraben und dann rutschten die Stiefmütterchen mit den Wurzeln zuerst durch das schräg gehaltene Rohr in das Pflanzloch. Sie brauchten nur noch angetreten zu werden.
Für meinen Vater war der Garten zeitlebens sehr wichtig.
Besonders freute er sich, wenn die Leute auf der Rosengasse, so hieß die
Straße, die am Garten entlang führt, stehenblieben, um seine Rosen zu bewundern,
und er sie in ein Gespräch verwickeln konnte.
Für mich ist die Geschichte ein Sinnbild für einen erfüllten Lebensabend und Ansporn es ihm gleich zu tun.
Für mich ist die Geschichte ein Sinnbild für einen erfüllten Lebensabend und Ansporn es ihm gleich zu tun.
Zu diesem Thema gibt es jetzt auch ein sehr schönes Buch:
Entspanntes Gärtnern
für Senioren. Wie man sich im Alter sein grünes Paradies erhält. Patty Cassidy.
2013. 256 S., 864 Farbfotos, 21 Zeichnungen, geb. mit SU. ISBN
978-3-8001-7838-4. € 29,90
Viele Menschen begleitet ein Garten durch das Leben, und
wenn sie älter werden, und die Kräfte nachlassen, stellen sie sich die Frage,
wie sie ihren Garten noch möglichst lange erhalten können. Das betrifft auch mich,
und deshalb war ich sehr gespannt, welche Möglichkeiten im Buch gezeigt werden.
„Oberstes Gebot: Pflegeleichtigkeit“ ist die Überschrift
eines Kapitels und dieses Gebot ist überall im Buch zu finden. Pflegeleichtigkeit
ist ein Ziel, das nicht nur Senioren anstreben und so ist das Buch auch für
jüngere Gartenfreunde interessant, die ja oft nicht soviel Zeit für die
Gartenarbeit haben. Im Buch sind zahlreiche grundsätzliche Hinweise für die
Gartenarbeit zu finden. Das hilft auch Senioren, die vielleicht erst nach dem
Berufsleben ein Gärtnerleben beginnen. Im Buch werden viele nützliche Geräte
vorgestellt, und auch Geräte, die für "Alte Hasen" neu sind, wie das
Kompostlüftergerät, die Kartoffelhandschaufel und der Nüssesammler. Dem
Blumengarten ist ein Kapitel gewidmet und dem Gemüse-, Obst- und Kräutergarten,
in denen Hochbeete eine große Rolle spielen. Auch die Terrassengestaltung und
der Zimmergarten werden gezeigt.
Am Ende des Buches gibt es einen Pflanzenführer, der viele pflegeleichte
Gartenpflanzen im Bild zeigt und die Kultur und Pflege beschreibt. Leider
wurden Stauden, einjährige und zweijährige, sowie frostharte und weniger
frostharte Pflanzen zusammengewürfelt.
Das Buch gibt viele überlegenswerte Denkanstöße, wie z. B.
die Frage „Brauchen Sie wirklich einen Rasen?“ Ich würde das erweitern wollen
und fragen. „Brauchen wir ein- und zweijährige Blumen im Seniorengarten, wo es
doch so viele pflegeleichte Stauden gibt?“
In den Kapiteln „Schneiden, Sägen, Mähen“ und „Verblühtes entfernen“ hätte ich mir einen Hinweis darauf gewünscht, dass im Garten nicht ständig „Rumgeschnippelt“ werden muss. Der Garten ist pflegeleichter, wenn man auch sterbende Pflanzen im Gartenbild toleriert, wie es der weltbekannte Gartengestalter Piet Oudolf zeigt.
Fazit: Ein Buch mit sehr vielen wertvollen Hinweisen und praktischen Ratschlägen zur Gartenarbeit für Senioren aber auch für Garten-Anfänger jeden Alters. Dieser Ratgeber ist leicht verständlich geschrieben und über 900 Fotos zeigen die verschiedenen Gartenarbeiten, Geräte und natürlich Pflanzen.
In den Kapiteln „Schneiden, Sägen, Mähen“ und „Verblühtes entfernen“ hätte ich mir einen Hinweis darauf gewünscht, dass im Garten nicht ständig „Rumgeschnippelt“ werden muss. Der Garten ist pflegeleichter, wenn man auch sterbende Pflanzen im Gartenbild toleriert, wie es der weltbekannte Gartengestalter Piet Oudolf zeigt.
Fazit: Ein Buch mit sehr vielen wertvollen Hinweisen und praktischen Ratschlägen zur Gartenarbeit für Senioren aber auch für Garten-Anfänger jeden Alters. Dieser Ratgeber ist leicht verständlich geschrieben und über 900 Fotos zeigen die verschiedenen Gartenarbeiten, Geräte und natürlich Pflanzen.
4 Sterne
Übrigens das oben erwähnte „Pflanzrohr“ meines Vaters ist
nicht im Buch enthalten und meinen älteren Blog-Lesern hiermit empfohlen.
Irgendwann werde ich es sicher auch bauen müssen.