Dienstag, 20. Dezember 2016

Oudolf Hummelo

Oudolf Hummelo. von Piet Oudolf und Noël Kingsbury. 2016. 400 S., 282 Farbfotos, 9 sw-Abbildungen, geb. ISBN 978-3-8001-0833-6. € 49,90 

Gerade recht zur besten Lesezeit kommt das 400 Seiten dicke Buch zur Geschichte der neuen Pflanzenverwendung in die Buchläden. Es ist zugleich auch die Geschichte von Hummelo, Piet Oudolfs eigenem Garten, und die "Oudolf-Story" anlässlich seines 70. Geburtstages. Wenn man schon einige Bücher der beiden Autoren kennt, ist man doch sehr gespannt, was wohl hier auf den vielen Seiten noch kommen wird. Eine Biografie soll es nicht sein, steht im Umschlag. Der niederländische Gartengestalter Piet Oudolf wird im „Wall Street Journal“ als der „Rockstar unter den Gartengestaltern“ bezeichnet. Es sind vor allem drei Großprojekte, die Oudolfs Weltruhm begründeten: der „Garden of Rememberance“ im Battery Park an der Südspitze Manhattans, der High Line Park auf der  stillgelegten Hochbahntrasse ebenfalls in Manhattan und der Lurie Garden im Millennium Park in Chicago. Alle drei sowie andere Projekte werden ausführlich im Buch beschrieben und die beteiligten Kooperationspartner genannt. Was diese Anlagen so besonders macht, ist Oudolfs ganz spezieller Stil, den er mit den Jahren entwickelt hat. Zusammengefasst wird das unter der Überschrift "Zunehmend wilder". Der Stil beinhaltet u. a. eine Abwendung von der "Blockpflanzung, hin zur verwobenen Pflanzung mit größerer "Naturhaftigkeit" im Sinne des Anscheins natürlicher Pflanzengesellschaften und zwar solcher, die uns Menschen ästhetisch ansprechen, ...". Im Jahr 2010 wurde Oudolfs Gärtnerei in Hummelo geschlossen und auf dem Brachland entstand eine "pflegearme Anlage, die ungezähmter sei als alles, was er bisher gemacht habe", schreibt Kingsbury. Die "Superwiese", Stauden kombiniert mit Gräsern ist ein Traum seit William Robinson 1870 sein Buch "The Wild Garden" veröffentlichte. Mit der Staudenwiese erkundet Oudolf nun die "gefühlt ultimative Synthese von Kultur und Natur". Auch andere Gartengestalter versuchen sich an diesem naturalistischen Konzept, und es bleibt zu hoffen, dass zu dieser Thematik demnächst ein Buch in deutscher Sprache erscheint.
Im letzten Drittel des Buches angekommen, machte sich doch eine gewisse Müdigkeit breit. Ob es an der Jahreszeit liegt? Die ungewohnt faden Bilder leisten sicher auch einen Beitrag dazu. Einige Bilder sind so fade, dass man nicht erkennen kann, welche Pflanzen auf dem Bild zu sehen sind. Dazu kommt, dass auch die Bildunterschriften oft wenig dazu aussagen.
Obwohl mich alle die Details der Geschichte einer neuen Pflanzenverwendung und die Person Piet Oudolf sehr interessieren, könnte ich mir vorstellen, dass sich Leser eine Straffung der Seitenzahlen gewünscht hätten.
Für den stark an Piet Oudolf und seiner Pflanzenverwendung interessierten Leser ein großartiges Werk der Gartenliteratur.

Dienstag, 6. Dezember 2016

Naturalistische Staudenverwendung

In den letzten Jahren habe ich mich schon mehrfach in diesem Blog zum "Naturalistischen Gartenstil" geäußert und auch in meiner Website ist diesem Gartenstil ein längeres Kapitel gewidmet. Seit Jahren bin ich bei der Google-Suche nach dem "Naturalistischen Gartenstil" auf dem ersten Platz zu finden und ziemlich allein. Der Begriff wird zwar gelegentlich in Büchern und Zeitschriften genutzt aber nie deutlich gemacht. Umsomehr freut es mich, dass die "Gartenflora" in ihrer Nr. 1 unter der Überschrift "Gezähmte Wildnis" schreibt: "Gartenliebhaber aus aller Welt begeistern sich für die neuen naturalistischen Bepflanzungsstile." Das sie übrigens gar nicht so neu sind, habe ich versucht in meiner Website (http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Gartengestaltung_Naturalistischer_Gartenstil.html) zu begründen und den Begriff "New Perennial-Gärten" finde ich unpassend.
Naturalistische Gärten, naturalistischer Bepflanzungsstil oder auch naturalistische Staudenverwendung bedeutet für mich u. a. viel Natur im Garten zuzulassen.
Hier ein Beispiel:
Etwa 2005 pflanzte ich rund um den Teich Sumpf-Schwertlilien (Iris pseudacorus). Im ersten Bild ist die Pflanzung 2010 zu sehen, und wenn Sie genau hinschauen, ist da ein rotbraun blühendes Gras (rechts im Bild) zu sehen. Es ist mir "zugeflogen".

Gras am Teich 2010
2012 war es dann deutlich zu sehen und lockerte mit seinen zarten Halmen die doch etwas grobschlächtig aussehenden Sumpiris auf. Natürlich habe ich es zugelassen.

Gras am Teich 2012



Gras am Teich 2014


Nicht nur dunkle Wolken ziehen auf, auch das Gras hat sich stark vermehrt und die sonst so robusten Sumpfiris zurückgedrängt. Handlungsbedarf?

Gras in der Abendsonne 2015


Noch nicht. Es ist im Abendsonnenschein des Hochsommers sehr schön. Übrigens blüht zu dieser Zeit noch kein hochgelobter Miscanthus. Leider weiß ich nicht sicher, wie das Gras heißt. Ich vermute, es ist Calamagrostis canescens, das Sumpf-Reitgras (http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/calamagrostis_canescens.htm).

6 Jahre sind seit dem Auftauchen des Grases vergangen. In diesem Jahr (2016) habe ich es abgemäht und festgestellt, dass kaum noch Sumpfiris dazwischen waren. 6 Jahre war die Pflanzung pflegeleicht. Nun kommt das "dicke Ende", alles muss raus,  zwei Kubikmeter neue Erde müssen eingebracht werden, und die verbliebenen Iris müssen aus dem Grasfilz ausgepult und neu gepflanzt werden. Das war nur ein Beispiel. Auch andere Pflanzungen, die nach etwa 5 bis 7 Jahren zu stark vergrast sind, müssen raus. Ist eine naturalistische Pflanzung pflegeleicht? Wie man es nimmt!? Sicher ist ein Kiesbeet besser dran als mein frischer Lehmboden.



Ein Sämling, der sich rabiat ausbreitet.






Sonntag, 20. November 2016

Weitere Fotos des Jahres

Heute war ich bei recht angenehmen Wetter, +6°C und wenig Wind, mal wieder im Garten. Vorher hatte ich im November-Newsletter einer großen Gartenfirma gelesen:
Bei Bodentemperaturen über 5° Celsius können die Pflanzen dank der ausreichenden Bodenfeuchte jetzt noch Wurzeln bilden.
Also los, was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht aufs Frühjahr! Vorallem, wenn das Staudenkraut Ende Februar erst mal abgemäht ist, sind so manche Stauden und Gräser auf 1.000 m² schwer zu finden.
Fotos vom letzten roten Blatt oder Ähnliches habe ich allerdings nicht gemacht. Dafür gibt es hier einige der Fotos, die ich in meine Gartenrundgänge auf der Homeage neu eingebaut habe. Vielleicht möchten Sie da mal wieder reinschauen? (http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Gartenrundgang.html).

Wieseniris, Trollblumen, Wiesentaglilien und die "Neue" Rote Lichtnelke im Juni am Teich.
 
Goldfelberich, Blauweiderich und Wiesenrauten am Teich.

Glockenblumen, Braunrote Taglilien, Dolden-Mageriten und Sonnenauge auf der trocknen Wiese.


Goldkolben in 10 Arten, Wasserdost u. a. feuchtigkeitsliebende Pflanzen.

Abendstimmung am Teich, rechts Baldrian.

Sonnenauge, Sonnenhut, Goldrute und Phlox

Sibirischer und Tungusischer Goldkolben, weißer Kerzenknöterich und weiße Sumpfgarbe.

Blutweiderich, Wasserdost und Herbst-Sonnenbraut am Teich.


Diamantgras, Garten-Sandrohr, Rasenschmiele, Myrtenaster und Goldrute 'Fireworks'.


 Viel mehr Bilder gibt es unter: (http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Gartenrundgang.html).



Sonntag, 13. November 2016

Nebelkristalle

Wer hier öfter liest, weiß, dass ich mich um einen naturalistischen Gartenstil bemühe. Dazu gehört, dass ich nichts abschneide, bevor der Winter zu Ende geht. Das ermöglicht mir, einen verzauberten Garten bei Schnee oder Nebel zu genießen.

vor ein paar Wochen



...und Heute Morgen.

Gräser sind besonders schön im Raureif, wie hier Calamagrostis x acutiflora 'Karl Foerster'.

Molinia caerulea 'Transparent' fällt leider bald auseinander.

 

Sonntag, 30. Oktober 2016

Trollblumen Trollius europaeus


Auf der feuchten Wiese am Teich leuchten im Mai-Juni die gelben Trollblumen zusammen mit gelben Wiesentaglilien, der Roten Lichtnelke, blauen Wieseniris sowie weißen und hellblauen Himmelsleitern. Besonders appart wirkt die hellgelbe fast weiße Sorte 'Alabaster' zusammen mit Kuckucks-Lichtnelken.
Bei den normal-gelben Trollblumen kommen in meinem Garten zwei sehr unterschiedliche Formen vor. Die eine blüht sehr früh und ist gerade mal kniehoch und die andere ist fast mannshoch und blüht wesentlich später. Im Netz findet man 'Superbus'. Könnte das die Große sein? Ihre Höhe wird allerdings mit nur 75 cm angegeben. Westcountry Nurseries (https://www.westcountrylupins.co.uk/acatalog/Trollius.html) bieten folgende Trollius an: Cheddar, Trollius Earliest of All, Trollius europaeus, Trollius Superbus, Trollius Golden Queen, Trollius Lemon Queen und Trollius steopetalus. Meine Kleine (von Tobias) könnte am ehesten Trollius 'Earliest of All' sein. Ihre Höhe wird mit 45 cm angegeben. Andere Quellen nennen 50-60 cm.Wer kann helfen?
 
'Alabaster'
Die hohe, spätblühende Trollblume

Die kleine, frühblühende Trollblume

Trollblumen in der Slowakei

Dienstag, 25. Oktober 2016

Herbstzauber


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Herbstzauber  Traumhafte Gartenideen für die zweite Jahreshälfte 

Gebundenes Buch, Pappband, 160 Seiten, 24,0 x 30,0 cm
Mit ca. 200 Farbfotos, ISBN: 978-3-421-04035-0
€ 39,99, Verlag: DVA Bildband, Erschienen: 19.09.2016

Irgendwann im November ist der Herbstzauber vorbei. Es ist nur noch neblig, nass und glitschig.  Zeit mal wieder ein Buch vorzunehmen. Der Titel verspricht den Zauber des Goldenen Herbstes noch einmal zu erleben. In 17 Kapiteln werden die Stauden des Herbstes ebenso vorgestellt wie die Früchte und Blätter, die den Herbst bunt machen. Die besondere Rolle der Präriepflanzen und Gräser und auch die der verblühten Samenstände für ein naturalistisches Herbstbeet werden hervorgehoben. Drei wundervolle Herbstgärten, u. a. der Jakobstuin von Jaap de Vries werden gezeigt und beschrieben. Auf Seite 95 werden unter der Überschrift "Jakobs Lieblingsgräser" drei Stauden und nur ein Gras aufgeführt?
Doppelseitige, großformatige Bilder zaubern Herbststimmung hervor aber auch der Text ist recht umfangreich für einen Bildband und sehr informativ.
Wie schon öfter, muss ich auch bei diesem Buch bemängeln, dass die Bildunterschriften und die Zwischenüberschriften für einen älteren Menschen schwer lesbar sind, obwohl genug Platz für eine größere Schrift vorhanden gewesen wäre.
Das Buch zeigt wunderschöne Bilder und liefert so manche Gartenidee für den Herbst.

Hier noch ein paar Herbstbilder aus meinem Garten.











Freitag, 21. Oktober 2016

Die Fotos des Jahres

Wenn der November nicht mehr fern ist, und sein typisches Regen- und Nebelwetter den Garten beherrscht, wird es Zeit die Fotos des Jahres in die Homepage einzubauen. Doch zuerst werden die schönsten Bilder für einen Monatskalender ausgesucht, der dann zu Weihnachten an die Familie und an Freunde geschickt wird.
Ich möchte die Bilder hier mal zeigen und wenn jemand mir bei der Auswahl helfen könnte, würde ich mich sehr freuen. Welches Bild sollte rausfliegen?

Das soll das Deckblatt werden.

Januar

Februar

März

April 1

April 2

Mai 1

Mai 2

Juni 1

Juni 2

Juni 3

Juli 1

Juli 2

Juli 3

August 1

August 2

September 1

September 2

September 3

Oktober 1

Oktober 2

Oktober 3

November

Dezember