Montag, 25. Juli 2016

Sommerwiesen

Eine Hitze im Nordosten! Da kann man nichts im Garten machen. Mal wieder Zeit für einen Post.
In manchen Büchern und Artikeln kann man lesen , das der Blumengarten im Hochsommer eine Blühpause einlegt. Wenn man viele Rosen hat, kann der Eindruck sicher entstehen. Ein Wildstaudengarten mit den Schätzen der nordamerikanischen Prärien oder der asiatischen Steppen hat auch im Juli viel zu bieten. Ich denke die Bilder zeigen es. Wenn Sie sich überzeugen möchten, wir haben noch freie Termine für eine Gartenführung. Bitte per E-Mail Termin vereinbaren.
An der Ostsee ist auch noch Platz.

Bei der Gelegenheit möchte ich mich bei allen bedanken, die mir zum Geburtstag gratuliert haben.





Cephalaria gigantea, die Giraffen-Scabiose, bildet eine schwefelgelbe Wolke über der Pflanzung

Die rosa Wolken von Filipendula rubra, der "Queen of the Prairies" und der einheimische Blauweiderich.

Monarda fistulosa, die Indianernessel zusammen mit dem Siebenbürger-Perlgras, Melica transsilvanica.

Noch Mal Blauweiderich, Veronica longifolia mit dem Ochsenauge oder Schein-Alant, Telekia speciosa.

Ein seltener Rittersporn, Delphinium exaltatum und Echinacea purpurea, der Rote Sonnenhut.


Delphinium tatsienense, der Sichuan-Rittersporn aus China mit dem Rosen-Storchschnabel, Geranium oxonianum.
Chaerophyllum hirsutum, der Behaarte Kälberkropf vor Goldkolben, Ligularia und Blutweiderich, Lythrum.

Lilium leichtlinii, die Japanische Lilie wächst in feuchter Erde am Teich und wird mannshoch.
Sonnenauge Heliopsis helianthoides, Entenschnabel-Felberich, Lysimachia clethroides und Kerzenknöterich, Polygonum amplexicaule.


Donnerstag, 14. Juli 2016

Exuvien

Exuvien, dieser eigenartige Begriff begegnete mir im Zoologischen Institut der TU Dresden im Jahre 1965. In Dresden lernte ich nach dem Abitur den Beruf: "Zoologischer Präparator und Tierausstopfer".  Noch heute hängen die Kästen mit Insekten (im Bild: Libellen) über meinem Schreibtisch, und schon lange wollte ich mal das Schlüpfen der Libellen an meinem Gartenteich beobachten. Die Exuvien sah ich schon öfter, aber den Moment des Schlüpfens erst jetzt. Es ist schon erstaunlich, wie aus so einem häßlichen Wassertier eine prächtige Libelle wird. Die Flügel müssen noch etwas trocknen und dann startet der Helikopter und wird mich nie wieder so nah ranlassen.









Mittwoch, 6. Juli 2016

New German Style

Frank M. von Berger: New German Style für den Hausgarten Moderne Gartengestaltung pflegeleicht und dauerschön, 144 S., 146 Fotos, Flexcover EUR 24,90, Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 2016, ISBN 978-3-8001-0307-2

Der New German Style geistert seit Jahrzehnten durch Zeitschriften und Bücher zur Staudenverwendung. Ein Buch, dass hier mal Klarheit schafft, war überfällig. Mit dem Untertitel "für den Hausgarten" spricht es jeden Staudenfreund an, und doch hat es mich enttäuscht.
Nach einer sehr interessanten Einführung zum Gegenstand des Buches beginnt ein "Mischmasch" von Pflanzenporträts und banalem Gartenwissen, z. B. "Wie breit sollte ein Beet sein" oder einer völlig verwirrenden Definition von Wildstauden (Seite 29). Ausführliche Pflanzenporträts finden sich in jedem beliebigen Gartenbuch und wären so hier nicht notwendig gewesen. Wer ein Buch mit dem Titel "New German Style" kauft, muss nicht über das Aussehen von Rittersporn, Bartiris und Phlox informiert werden. Wohl aber wäre eine Zusammenstellung von typischen Stauden für den New German Style durchaus wünschenswert. Doch warum wurde das so Häppchenweise serviert? Zu jedem Stichwort, z. B. Präriestauden, wurden nur jeweils drei Vertreter beschrieben. Dafür wiederholten sich z. B. die Präriestauden mehrfach. Auf Seite 30 unter dem Stichwort, Nordamerikanische Wildstauden, auf Seite 92 unter Präriestauden, auf Seite 124 unter Wildformen vom Scheinsonnenhut.
Das die Spornblume kurzlebig sein soll (S. 40) ist nicht zutreffend. In meinen Garten im Nordosten Deutschlands stehen Jahrzehnte alte Exemplare (http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/centranthus_ruber.htm). Für die Glatte Aster (S. 71) wird ein feuchter Boden empfohlen. Bei mir steht sie in sehr trockenem Boden. Auf Seite 72 wird Daucus carota als Wildstaude bezeichnet. Sie ist aber nur zweijährig. Auf S. 74 wird Nordamerika als Heimat von Aconogon speciosum 'Johanniswolke' angegeben. Die Pflanze kommt laut Staudengärtner Gaissmayer u. a. Quellen aus dem Himalaya. Auf S. 94/95 werden neue Echinacea-Sorten vorgestellt und es wird erwähnt, dass einige Sorten recht kurzlebig sind. Fakt ist aber, dass 63 Sorten von Sonnenhut-Neuzüchtungen auf ihren Gartenwert getestet wurden und die Hälfte als entbehrlich eingestuft wurde.

Das Buch enthält sehr schöne Bilder und viele Tipps für Gartenanfänger, die sich für Staudenverwendung interessieren.