Donnerstag, 26. Januar 2017

Avant Gardening

Torsten Matschiess, Jürgen Becker

Avantgardening. Plädoyer für gegenwärtiges Gärtnern. 01 2017. 192 S., 228 Farbfotos, Flexcover. ISBN 978-3-8001-0872-5. € 29,90

Das Erste was mich an einem Buch berührt ist der Titel, der Einband und die Klappentexte. In allem gibt es Ähnlichkeiten mit dem Buch "Blackbox Gardening". Das ist auch so gewollt. Doch während im Vorwort vom Blackbox Gardening die heutigen Gärten stark kritisiert werden, geht es in Avant Gardening laut Untertitel um ein Plädoyer für gegenwärtiges Gärtnern, obwohl der Titel "Avant Gardening" doch eher etwas Zukünftiges bedeutet? Der Polizistenwitz auf der Rückseite des Buches ist mir in ähnlicher Form schon oft begegnet.
Nun bin ich sehr gespannt, was dieses doch etwas außergewöhnliche Buch bringen wird.
Es ist ein intelligentes Buch und es macht Freude den Gedanken des Autors zu folgen. Ob es aber für jeden Leser verständlich ist? Er muß dann schon ab und zu Google bemühen, um z. B. zu verstehen, was iterative Dummheit meint. Besonders im ersten Teil des Buches ist es sehr spannend zu lesen, welche Meinung der Autor zu aktuellen Themen der Gartengestaltung vertritt.  Die im Editorial angekündigte Anleitung, wie man mit seinem privaten Grün von der Beschleunigungsspur auf die linke Fahrbahn wechselt, konnte ich allerdings nicht finden.
Im zweiten Teil des Buches werden Lieblingspflanzen vorgestellt. Die enge Beziehung des Autors zur Gattung Knöterich und Wiesenknopf wird deutlich. Es werden zahlreiche Sorten des allseits beliebten Kerzenknöterichs vorgestellt. Die Liebe zu einigen vorgestellten Großstauden kann ich allerdings nicht teilen. Ihre Nachteile, vorallem bezüglich der Standfestigkeit, werden vom Autor genannt. Abschließend wird kurz die komplizierte Vergesellschaftung von Rosen und Stauden beleuchtet.
Der bekannte Gartenfotograf Jürgen Becker zeigt wunderschöne, stimmungsvolle Bilder auch ohne Sonnenschein aus dem Garten des Autors. So manches schöne Bild läßt sich allerdings auf Grund der Opulenz nicht in den eigenen Garten übertragen.
Für Gartenneulinge und besonders auch alte Hasen ein interessanter Lesestoff.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen