Dienstag, 25. Juli 2017

Rettet die Mücken

Unter dieser Überschrift schrieb der Präsident des Naturschutzbundes, Olaf Tschimpke, in der Ostseezeitung: "Es wird stiller um uns herum....In manchen Regionen Deutschlands ist die Biomasse an Insekten um bis zu 80% zurückgegangen....Mehr als 40% der Tagfalter sind bereits ausgestorben oder stark bedroht. Haupttreiber dieser alarmierenden Entwicklung ist die industrielle Landwirtschaft."
Er sagt nichts über die Gärten, die noch nie soweit von der Natur entfernt waren wie Heute (Reif und Kress im Vorwort zum Blackbox-Gardening). Obwohl ich in meinem naturalistischen Garten alles tue, um für die Insekten, Lurche und Reptilien, sowie die Vögel eine Arche Noah zu bieten, ist der Rückgang auch hier deutlich zu spüren.

Vor Jahrzehnten war unser Garten voller Laubfrösche. Ihr Konzert in einer schwülen Nacht klang wie in den Tropen. Damals habe ich gleich fünf Laubfrösche auf einer Seidenpflanze fotografieren können. Die bunten Tagfalter waren allesamt vertreten, sogar der seltene Schwalbenschwanz besuchte unseren Garten. Zahlreiche Wasserfrösche und auch die kleinen Rotbauchunken bevölkerten unseren Teich. Ein heißer Sommertag im Garten war von ihrem Geunke erfüllt. Und Heute?
Wenige Kohlweißlinge, ein Admiral und nur ein Laubfrosch und eine Unke wurden bisher in diesem Jahr gesichtet. Es ist merklich stiller geworden.

Fünf Laubfrösche warten auf der Seidenpflanze auf Insekten




Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und Admiral auf Herbstastern

Schwalbenschwanz auf der Spornblume

zwei dicke Wasserfrösche diskutieren mit einer kleinen Rotbauchunke

Samstag, 22. Juli 2017

Silberkerzen

Silberkerzen schmücken den Garten über mindestens drei Monate. Die Silberkerzen im ersten Bild fotografierte ich am Blue Ridge Highway in Virginia. Erstaunlich war für mich, dass sie am Naturstandort im dunklen Wald im Wurzeldruck von Bäumen sehr schön blühten. Es war Ende Juli 2010, und an den Blütenständen und Blättern konnte ich erkennen, dass es sich um die Juli-Silberkerze handeln müsste.
Diese Silberkerze hatte ich schon in den 80er Jahren  zusammen mit der August-Silberkerze bei Foerster in Bornim gekauft und seitdem in meinem Garten, und ihr werdet es nicht glauben, sie stehen seit Jahrzehnten am gleichen Platz.
Bei einem Besuch im Sichtungsgarten Hermanshof fotografierte ich Bild 2 mit C. dahurica. Ihre enorme Größe und die starke Verzweigung des Blütenstandes gefielen mir sehr gut, ich musste sie haben! Der nächste Staudengärtner hatte sie und seit dem steht sie in meinem Garten. Doch leider ohne diese verzweigten Blütenstände. Inzwischen weis ich aus der Korrespondenz mit dem freundlichen Staudengärtner, dass so verzweigt nur die männlichen Pflanzen sind. Wie aber sehen die weiblichen aus? Die beim Staudengärtner gekaufte (weibliche) hat komplett identische Blütenstände, die auch zur gleichen Zeit wie C. racemosa im Juli blühen (Bild 3), während die männliche Pflanze im Hermanshof Mitte September fotografiert wurde. C. racemosa und die beim Staudengärtner gekaufte weibliche dahurica haben unterschiedliche Blätter. C. dahurica weiblich, wenn sie es denn ist, hat wesentlich kompaktere Blattstrukturen.
Wer kann helfen??

C. racemosa in Virginia, USA
C. dahurica im Sichtungsgarten Hermannshof

Links C. racemosa und rechts C. dahurica ?? (weiblich)

Links C. racemosa und rechts C. dahurica ?? (weiblich)







Freitag, 14. Juli 2017

Wildstaudenzauber im Juli

Ein paar Bilder ohne Worte aus meinem struppigen Garten.

Der Schattengarten

Die feuchte Wiese

Die trockene Wiese
Filipendula rubra

Monarda didyma

Campanula lactiflora

Asclepias syriaca



Sonntag, 2. Juli 2017

Starkregen-Schäden


Es hat geregnet. Bei uns "nur" etwa 60 L/m². Schön! Aber warum gleich soviel und so heftig? Damit ich sehen kann, was an meiner Bepflanzung besser gemacht werden kann.
Da ist z. B. der Himalaja-Wolkenknöterich (Polygonum polymorphum). Ich habe ihn bereits vorgestellt (http://wildstauden.blogspot.de/2014/10/polygonum-polymorphum.html). Meinen Besuchern zeige ich immer, wie er die unterschiedlichsten Standorte meistert, u.a. an der Nordseite des Hauses im vollen Schatten. Dort blüht er auch am längsten. Heute kann ich diesen Standort nicht mehr unbedingt empfehlen. Das fehlende Licht bewirkt lange Triebe, die beim letzten Regen abgeknickt bzw. sich lang gelegt haben. Im Folgenden ein paar Bilder nach dem Starkregen. Ich möchte noch mal betonen, dass ich keinerlei Dünger gebe, auch keinen Kompost. Das wäre für die Wildstauden der Niedergang bei Starkregen.

Der Wolken-Knöterich ist im Schatten nach dem Starkregen umgekippt.

Im Halbschatten kein Einfluss des Regens sichtbar.

Die Becherpflanze (Silphium perfoliatum) steht senkrecht.

Ebenso das Ochsenauge (Telekia speciosa) und im Hintergrund die Seidenpflanze (Asclepias syriaca).

Thalictrum luteum var. glauca ist umgefallen. Sie hat auch ohne Regen Probleme mit der Standfestigkeit.

Ligularia sibirica blüht als Erste von den mehr als 10 Arten in meinem Garten und hält sich tapfer.

Alle Ligularien rund um den Teich profitieren vom Wasser.

Insgesamt ist der Eindruck der feuchten Wiese trotz einzelner Umfaller gut.

Das trifft auch auf die trockene Wiese zu, die ja immer etwas struppig wirkt. Aber das soll ja so sein.